Mittwoch, 5. November 2008

Kinderbücher

Für Kinder der Zeugen Jehovas halten diese einen besonderen Leckerbissen bereit, das Buch mit biblischen Geschichten. Einfache Texte, bunte Bilder, das lieben Kinder. So werden die Eltern angehalten ihren lieben Kleinen die Geschichten vor dem Schlafengehen vorzulesen und wer dazu keine Lust hat, für den gibt es Kassetten. Die sind bei Kindern nicht nur beliebt, sie lassen die Kinder auch sanft in die Albträume gleiten. Die Eltern sitzen derweil vor dem Flimmerkasten und ahnen nicht von welchen Bildern die lieben Kleinen verfolgt werden.

In Geschichte 4 ist Eva bereits verzweifelt, weil der Weg zum Paradies von grimmig dreinblickenden Engeln versperrt wird, in 5 weinen Kinder auf dem Arm der überforderten Eva, in 6 sieht man den wütenden Kain, der seinen Bruder in einer Blutlache zurückläßt, auch in 7 erschlagene Menschen, grimmige Riesen in 8 und in 10 endlich ersäuft Gott das ganze Pack. In 14 schlachtet Abraham seinen Sohn, in 20 wird ein ganzes Volk vernichtet, weil Dina sich als Hure entpuppt, so geht es weiter.

Psychologen würden heute wohl das Geschichtenbuch der Zeugen Jehovas als nicht jugendfrei verbieten. Ehemalige Zeugen Jehovas, die schon als Kind dabei waren, berichten heute, dass ihnen diese Bilder Angst gemacht haben. Die Kindheit wird nicht als schön oder unbeschwert empfunden. Die Altlasten dieser Kinder muss von unserer Gesellschaft insgesamt getragen werden.

In der Öffentlichkeit spielt das keine Rolle. Kaum jemand weiß, dass der Kollege oder Nachbar ein ehemaliges geschädigtes Zeugenkind ist. Psychologen haben dieses Betätigungsfeld für sich ebenfalls noch nicht entdeckt.

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